Die Geschichte unseres Schützenvereins

1966 trafen sich einige Schießsport interessierte junge Männer aus Lengfeld. Nach einigen Treffen wurde der Wunsch nach einem Schützenverein laut. Da man in Sachen Vereinsgründung keine Erfahrung hatte zog man den Vorsitzenden des Nachbarvereins aus Nieder-Klingen, Walther Koch, zu Rate.

Eine Gründungsversammlung wurde auf den 17. April 1966 festgelegt. Im Gasthaus „Zur Krone“ (Hans Müller †) trafen sich folgende 13 Gründungsmitglieder:

Karl-Herbert Bäcker † Klaus Lohnes †
Walter Bäcker † Ottomar Mohr
Heinrich Becker † Hans Müller †
Karl-Georg Breitwieser † Peter Näder
Erich Dotterweich † Josef Träger
Georg Karg † Georg Uhrig †
Roland Klotz

 

Das Gründungslokal "Zur Krone" (früher) Das Gründungslokal "Zur Krone" (heute)


Diese anwesenden Personen erklärten sich bereit, in einem Verein mitzuarbeiten. Die erste Generalversammlung wurde am 23. April 1966 im Gründungslokal, Gasthaus „Zur Krone“, abgehalten. Unter richtungweisender Leitung von Schützenbruder Walther Koch (SG 09 Nieder-Klingen) wurde folgender Vorstand gewählt:

 

1. Vorsitzender: Heinrich Becker †
2. Vorsitzender: Georg Karg
Schriftführer: Erich Dotterweich †
Rechner: Klaus Lohnes †
Schießleiter: Karl-Herbert Bäcker
Jugendleiter: Roland Klotz
Beisitzer: Walter Bäcker


Da wir nun auch schießen wollten, aber noch keine Anlage dazu hatten, konnten wir freundlicherweise die Schießanlage unseres Nachbarvereins SG 09 Nieder-Klingen benutzen. Nachdem ein kleines Anfangskapital durch Spenden vorhanden war, wurde der Bau einer Schießanlage im Gründungslokal „Zur Krone“ begonnen.

 

Schon am 8. Mai 1966 konnte auf 6 Luftgewehrständen ein Eröffnungsschießen durchgeführt werden, an dem 34 Personen teilnahmen. Den 1. Platz belegte Schützenbruder Karl-Georg Breitwieser mit 116 von 150 möglichen Ringen, für die damaligen Voraussetzungen ein sehr gutes Ergebnis.

 

Der 1. Vorsitzende Heinrich Becker † leitete, mit uneigennützigem Einsatz und mit viel Geschick, von 1966 – 1974 den SV 66 Lengfeld. Viel zu früh und für uns alle überraschend kam sein plötzlicher Tod. Heinrich Becker war es zu verdanken, dass der noch junge SV 66 Lengfeld im Jahre 1968 mit der Durchführung des 11. Kreisschützenfestes, das vom 26.06. – 01.07.1968 stattfand, betraut wurde. Als nun 1974 der Schützenverein ohne 1. Vorsitzenden war, stellte sich Wilhelm Abt zur Verfügung und wurde von der Generalversammlung einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Regie feierte der SV 66 Lengfeld 1976 mit einem Schützenfest sein 10-jähriges Bestehen. Wilhelm Abt stellte 1978 aus privaten Gründen das Amt des Vorsitzenden zur Verfügung. So wurde der langjährige 2. Vorsitzende Georg Karg gewählt, der bis heute den Schützenverein führt. 

 

Da der Schützenverein einen hohen Zuspruch an schießsportbegeisterten Mitgliedern hatte, wurde der Schießstand im Gründungslokal bald zu klein und man war froh, als man am 1.12.1972 der Saal des Gasthauses „Veste Otzberg“ gemietet werden konnte. Von der Generalversammlung am 6.01.1973 wurde beschlossen, den Schießbetrieb in die Gaststätte „Veste Otzberg“ zu Verlegen. Hier konnte die Standkapazität von 6 auf 8 Stände erweitert werden. Auch hatte man einen Aufenthaltsraum mit Bewirtung zur Verfügung, und es konnten größere Veranstaltungen Abgehalten werden (Fastnacht, Kerb, usw.).

 

Man strebte danach, mal ein eigenes Haus zuhaben. Noch unter der Leitung des damaligen 1. Vorsitzenden Wilhelm Abt wurden die ersten Planungen unternommen. Am 25.03.1975 wurde der Beschluss gefasst, das ein Schützenhaus gebaut wird. Aber es sollte noch einige Jahre dauern bis es so weit war, denn es fehlte an einem geeignetem Gelände. Am 15.08.1976 wurde beschlossen, einen Antrag an die Gemeinde zu stellen, um ein geeignetes Gelände für den Bau eines Schützenhauses zu bekommen.

 

Ab Februar 1977 liefen dann die ersten Vorplanungen. Unter der Leitung des Kreisschützenmeisters Georg Berg wurden die ersten Pläne erstellt. Im Juni 1978 konnten die Planungsunterlagen und die Landes- und Kreiszuschüsse beantragt werden. Von der Gemeinde wurde am 17.03.1980 der Beschluss gefasst, einen Bebauungsplan aufzustellen und dem Schützenverein das Gelände südlich des Sportplatzes unterhalb der Otzbergschule auf 99 Jahre zu verpachten. Im April 1981 erhielt der Verein die Baugenehmigung. Nun waren noch die Finanzen zu klären.

 

Im Juli 1981 bekam der Verein die Mittelung, dass der Schützenverein in Dringlichkeitsliste an 3. stelle stehe, so dass mit einem Zuschuss nicht vor Mai 1982 zu rechnen sei. Die Bewilligung der Zuschüsse kam dann im September 1982. Nun konnte mit dem Bau begonnen werden. Am 13.09.1982 war es dann soweit.

 

Es wurde als Ziel gesetzt, die Bodenplatte bis Einbruch des Winters Fertigzustellen. Der offizielle Spatenstich unter Anwesenheit von Bürgermeister Karl-Heinz Leonhard war am 18.09.1982. Durch das gute Wetter und die hohe Beteiligung von Helfern an der Baustelle, war die Bodenplatte bereits Mitte Oktober fertig. So war das nächste Ziel, die Nebenräume bis Wintereinbruch unter Dach zu bekommen, was auch erreicht wurde. Am 04.12.1982 konnte der Dachstuhl aufgeschlagen werden, und es wurde ein kleines Richtfest gefeiert.

 

Am 18.12.1982 konnte bereits das Dach auf den Nebenräumen eingedeckt werden. Es gab keine Winterpause, denn in den überdachten Nebenräumen wurden jetzt die Dachkonstruktionsbinder für das Hauptgebäude mit ca. 25000 Nägeln hergestellt. Begünstigt durch gute Witterung, gingen die Mauerarbeiten zügig voran. So konnte bereits am 02. April 1983 bei Dauerregen  von morgens bis abends der Dachstuhl des Hauptgebäudes aufgeschlagen werden. Noch am gleichen Tag wurde ein zünftiges Richtfest gefeiert. Als das Hauptgebäude unter Dach war, ging es nun massiv an den Innenausbau. Begünstigt durch die ungebrochene Arbeitsmoral bei allen Helfern konnte bereits im Oktober 1983 im neuen Schützenhaus Kerb gefeiert werden. 

 

Am 11.11.1983 war die Standabnahme der 10-m-Stände für Luftgewehr und Luftpistole, und die ersten Rundenwettkämpfe konnten im neuen Schützenhaus ausgetragen werden. Die Einweihungsfeier fand am 28.01.1984 statt. Aber es gab keine Ruhe auf der Baustelle. Man ging sofort daran, die arbeiten an den 25-m- und 50-m-Ständen in Angriff zu nehmen. Durch anhaltend schlechtes Wetter mussten die Planierarbeiten leider eingestellt werden. Erst im März 1984 wurden die Bauarbeiten an den 25-m- und 50-m-Ständen wieder aufgenommen.

 

Viele fleißige Helfer (im Durchschnitt waren es während der ganzen Bauzeit zwischen 10 und 15 Personen) machten es möglich, dass am 3. Juni 1985 die Standabnahme der 25 m- und 50 m-Stände stattfinden konnte. Im September 1987 wurde ein Sandstein mit den Jahreszahlen der Bauzeit eingemauert und der Außenputz aufgebracht.


Nun noch einige Zahlen über die Baukosten:

 

Gesamtkosten der Schießanlage

690000,- DM

Selbsthilfeleistungswerte 15000 Std. à 20,- DM

300000,- DM

Planierarbeiten, Materialspenden

35000,- DM

Architekten- und Ingenieur-Leistungen

65000,- DM

400000,- DM

 

Finanzierung der Baukosten:

 

Zuschuss Kreis

120000,- DM

Gemeinde für Bauholz

10000,- DM

Selbsthilfeleistungen

400000,- DM

Eigenmittel Schützenverein

160000,- DM

690000,- DM


Nun noch einige Daten und Zahlen aus der sportlichen Seite des Vereins:

 

An den Kreisrundenkämpfen und an Kreismeisterschaften beteiligt sich der Verein mit 20 Mannschaften 
in den unten aufgeführten Disziplinen:

Bei Kreis-, Gau- und Landesmeisterschaften erreichten Schützen (innen) unseres Vereins Mannschafts- und Einzelmeistertitel. Auch wurden schon mehrmals der Kreis- und Gauschützenkönig von unserem Verein gestellt. Ein Ortsvereinschießen wird seit Anfang der 70er Jahre mit großem Erfolg durchgeführt. Hier möchte sich der Schützenverein bei allen Gruppen und Vereinen für ihre Teilnahme recht herzlich bedanken.

 

Und nun zu denen, die es gerne einmal mit dem Sportschießen versuchen möchten, sie sind herzlich zu unseren Trainingsabenden Mittwochs und Freitags jeweils ab 19:00 Uhr eingeladen und in unserem Schützenhaus stets willkommen.


Historische Bilder